Die österreichische Kelag stellt sich gerne als ein modernes Unternehmen mit höchsten Umwelt- und Sozialstandards dar. Doch die Realität ist eine andere, die Kelag ist ein Problemunternehmen am Balkan. Seit Jahren protestieren Umweltorganisationen und Anrainer gegen ihre Wasserkraftprojekte und gegen das Verhalten der Mitarbeiter, v.a. im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina.
NGOs erheben bei der Berner Konvention Beschwerde gegen Bosnien-Herzegowina wegen der Bewilligung von Dammbauten an der naturbelassenen oberen Neretva. Eine ähnliche Beschwerde wurde bereits im August beim Sekretariat der Energy Community eingereicht. Gegenstand ist der unterlassene Schutz der unberührten oberen Flussstrecke der Neretva vor acht geplanten Wasserkraftwerken.
Im Kosovo muss die Kelag die drei von ihre Tochtergesellschaft KELKOS betrieben Wasserkraftwerke Deçani, Belaja, Lumbardhi II vom Netz nehmen! Alle drei Anlagen im Nationalpark. Die Kelag hatte diese Kraftwerke vor Jahren in Betrieb genommen. Weil sie aber trotz vielfacher Aufforderung die Umweltauflagen für den Bau und den Betrieb bis heute nicht erfüllt haben, mussten sie vorgestern Nacht um 00:00 Uhr die drei Kraftwerke vom Netz nehmen.
++ Forschungszentrum an der albanischen Vjosa eröffnet ++ Wissenschaftler üben scharfe Kritik an der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zum geplanten Kalivaç-Staudamm ++ Albanischer Staatspräsident spricht sich für Vjosa-Nationalpark aus ++ Auch IUCN sichert Unterstützung zu ++ Der albanische Staatspräsident Ilir Meta eröffnete heute gemeinsam mit Vertretern der Universitäten Tirana und Wien sowie dem Bürgermeister von Tepelena Tërmet Peçi das Vjosa-Forschungszentrum.
Als Reaktion auf den wachsenden öffentlichen Widerstand gegen Kleinwasserkraft, und die sich häufenden rechtlichen Beschwerden, hat die internationale Energieorganisation mit Sitz in Wien nun spezielle Richtlinien für Kleinwasserkraftprojekte veröffentlicht. Außerdem eröffnete das Sekretariat der Energy Community am 14. September 2020 ein Streitbeilegungsverfahren gegen Albanien.
Leonardo DiCaprio schließt sich dem Aufruf einer globalen Allianz von Naturschutzorganisationen an, eine im Juni von der Föderation Bosnien und Herzegowina verabschiedete, historische Resolution in Kraft zu setzen. Die Resolution verbietet den Bau neuer Kleinwasserkraftprojekte auf ihrem Territorium. ie Regierung der Föderation hat es versäumt, das Gesetz in Kraft zu setzen.
Am vergangenen Samstag, 15. August, kamen mehr als 500 Menschen aus ganz Serbien mit Spaten und Hacken in das Dorf Rakita, um die illegal verlegten Rohre, die zum Kraftwerk Zvonce führen, zu zerstören. Da die Behörden nicht gegen die illegale Vorgehenseise des Investors handelten, nahmen die Menschen die Sache selbst in die Hand.
Wasserkraftwerke sind eine wesentliche Ursache für den Rückgang zahlreicher Fischarten im Mittelmeerraum. Das zeigt eine neue Studie. Insgesamt wurden 251 gefährdete Süßwasser-Fischarten und deren Bestandssituation in Flüssen rund um das Mittelmeer erfasst sowie der Einfluss von bestehenden und geplanten Wasserkraftwerken auf ihren Bestand bewertet.
++ Parlament verhängt Baustopp für Wasserkraftwerke ++ Das Parlament der Föderation in Bosnien-Herzegowina hat Dienstagabend ein Moratorium für alle neuen Kleinwasserkraftwerke im Land beschlossen. Das heißt, es werden keine neuen Kraftwerke mehr genehmigt und bei bereits genehmigten Projekten soll überprüft werden, ob die Genehmigung rechtens war oder nicht.
++ Anlässlich des World Music Days am 21. Juni erheben 40 KünstlerInnen ihre Stimme für die Blue Heart Kampagne zur Rettung der Balkanflüsse ++ Die Musiker wollen wachrütteln und dazu beitragen, die drohende Naturzerstörung in ihrer Heimat zu verhindern. Darko Rundek aus Kroatien, Rambo Amadeus aus Serbien/Montenegro, Jelena Milušić aus Bosnien-Herzegowina und Srđan Jevđević / Kultur Shock (USA, ursprünglich aus BiH) sind nur vier von insgesamt 40 unterstützenden Künstlerlnnen.