++ Investoren nutzen Coronakrise für illegalen Bau von Wasserkraftwerken ++ Einzigartige Flüsse auf dem Balkan in Gefahr ++ Während es in Europa Ausgangsbegrenzungen gibt, nutzen Investoren immer häufiger die Ausnahmesituation, um umstrittene Wasserkraftprojekte unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu bauen.
Das Ministerium für Raumplanung, Bau und Ökologie der Republik Srpska (BiH) hat Initiativen zur Ausweisung von Schutzgebieten am Fluss Sana genehmigt. Der Antrag wurde von Umweltschutzorganisation auf der Grundlage früherer biologischer Untersuchungen eingereicht. Bedauerlicherweise wurde im vergangenen Jahr das Wasserkraftwerk Medna am Fluss Sana in Betrieb genommen. Die neue Verordnung wird die Quellen und die Schlucht des Flusses schützen.
Kurz vor Weihnachten gibt es eine wirklich gute Nachricht von den Bakanflüssen: am 14. Dezember haben die Menschen des kleinen Dorfes Kruščica in Bosnien-Herzegowina einen wichtigen Erfolg vor Gericht erzielt. Die Genehmigungen für den Bau von zwei Wasserkraftwerken an ihrem Bach wurden aufgehoben, die Kraftwerke dürfen nicht gebaut werden.
Trotz heftigen Widerstands wird das Wasserkraftprojekt Medna am Fluss Sana in Bosnien & Herzegowina demnächst eröffnet. Das ist der Anfang des Endes eines außerordentlich wertvollen Flusses. Die Zerstörung der Sana – einer der letzten Flüsse mit gesunden Huchen-Populationen – wird von dem österreichisch-deutschen Unternehmen Kelag durchgeführt.
Die mutigen Bewohner von Kruščica in Bosnien und Herzegowina sind entschlossen ihren Fluss unter vollen Körpereinsatz gegen den Ausbau von Wasserkraft zu verteidigen: sie versuchen die Bauunternehmer bei der Beförderung ihrer Geräte zur geplanten Baustelle zu hindern. Gewaltsam entfernten Einheiten der Sonderpolizei am 24. August die friedvollen Demonstranten, die für ihr Recht auf Trinkwasser und einer gesunden Umwelt einstanden. Einige wurden dabei schwer verletzt.