An der oberen Neretva sind mehrere Wasserkraftwerke geplant © Amel Emric

Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention hat auf Drängen von Naturschutzorganisationen in seiner jüngsten Sitzung diverse Projekte auf dem Balkan erneut unter die Lupe genommen, so wie ein Flughafen inmitten der Narta-Lagune in Albanien oder eine Reihe von Wasserkraftwerken an der oberen Neretva in Bosnien-Herzegowina.

Der zerstörte Fluss Lumbardhi im Nationalpark. © Shpresa Loshaj

Der kosovarische Minister für Umwelt, Raumplanung und Infrastruktur informierte die Öffentlichkeit via Facebook über die Präsentation eines Konzeptes für das Gebiet Zalli I Rupes. In diesem Posting könnte der Eindruck entstehen, dass wir - Riverwatch - Teil eines Prozesses zur Wiedereröffnung der Wasserkraftwerke in der Region waren und dass wir "grünes Licht" dafür gegeben haben. Das ist nicht der Fall.

© Ulrich Eichelmann/Riverwatch

Unter dem Motto "Lets defend the Balkan Rivers" kamen in Sarajewo am Samstag, den 3. Juli, AktivistInnen aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Kosovo, Montenegro, und Serbien in Sarajevo zusammen, um eine balkanweite Allianz zum Schutz der Balkanflüsse zu beschließen. In Zukunft wollen die verschiedenen Organisationen stärker zusammenarbeiten, denn die Probleme sind in allen Ländern gleich.

Maida Bilal erhielt den Preis stellvertretend für alle mutigen Frauen von Kruščica. © Goldman Prize

Maida Bilal hat stellvertretend für die „mutigen Frauen von Kruščica“ in der Nacht auf Mittwoch den Goldman Environmental Prize 2021, einen mit 200.000 Dollar dotierten, renommierten Umweltschutzpreis erhalten. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass Wasserkraftwerke eine der größten Bedrohungen für Wildflüsse und ihre Anwohnerinnen und Anwohner darstellen. Maida Bilal und die anderen Frauen hätten für einen der letzten frei fließenden Flüsse Europas gekämpft – und gewonnen.

Professor Gabriel Singer (Universität Innsbruck) bei der Probenahme an der Shushica, einem Zufluss der Vjosa. Die gesammelten Daten sollen einen Beitrag leisten, um das gesamte Vjosa-Adernetz unter Schutz zu stellen. © Nick St.Oegger

Von 29. Mai bis 6. Juni war eine Delegation von Wissenschaftler*innen aus 4 Ländern an den beiden Haupt-Zuflüssen der Vjosa, Shushica und Bënça, um multidisziplinär Daten zu erheben. Diese Forschungswoche ist die Fortsetzung eines ähnlichen Unterfangens im Jahr 2017 an der Vjosa selbst, das schlussendlich dazu beigetragen hat, den ökologischen Wert der Vjosa zu belegen, Wasserkraftwerksprojekte abzuwehren und den Fluss als Schutzgebiet zu designieren.

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