So sieht es nach dem Baummassaker an den Ufern der Mur in Graz aus. © Rettet die Mur

Mur: So grün ist Wasserkraft

++ Baummassaker an der Mur in Graz ++

14. Februar 2017. Wer sich einmal ein Bild machen will, wie „grün und sauber“ Wasserkraft ist, der hat dazu an der Mur in Graz nun DIE Gelegenheit.

Für die Schlägerungen wurden die Harvester unter Polizeischutz an die Ufer der Mur gebracht © Rettet die MurVergangene Woche wurde in Vorbereitung auf das heiß umstrittene Grazer Wasserkraftwerk an den Ufern der Mur etwa 700 Bäume, darunter alte Silberweiden, Pappeln und Ulmen gefällt, unter Polizeischutz und gegen den Widerstand tausender Menschen. Weitere 700 Bäume sollen folgen.

„Es sieht aus wie nach einem Bombenangriff. Hier wurde ohne Rücksicht auf die Natur geschlägert“, so Ulrich Eichelmann von Riverwatch angesichts der verheerenden Schlägerungen entlang des Murufers in Graz. „In Graz kann man sehen, welche Folgen die angeblich grüne Wasserkraft hat. Hier geschieht ist ein Umweltverbrechen mitten in Österreich."

Noch schlimmer wären die Konsequenzen des geplanten Wasserkraftwerks unter Wasser. Tierarten wie Huchen, Äsche und Würfelnatter und viele Insektenarten (Köcher- und Steinfliegenarten) brauchen den fließenden Fluss mit seiner Dynamik, seinem Sauerstoffreichtum und seinen Schotterbänken. In einem verschlammenden Stausee hätten diese Arten keinen Platz mehr. Aussterben für die Wasserkraft.

Der Huchen ist mit einer Länge von bis zu 1,5 Meter der "König der Mur" und europaweit bedroht. Er braucht rasch strömende Flüsse mit kiesigem Untergrund. In der Grazer Mur gibt es ihn noch, kommt der Stau - geht der Huchen. © Andreas Hartl

In Österreich gibt es ca. 5.000 Wasserkraftwerke, aber kaum noch intakte oder auch nur halbwegs intakte Flüsse und Bäche. Aber selbst den letzten freien Fließstrecken soll es an den Kragen gehen. Wasserkraft ist nicht grün oder sauber und schon gar kein Klimaschutz.

„Ob wir in Österreich nun 5.000 Wasserkraftwerke haben oder 5001, das macht energiewirtschaftlich keinen Unterschied. Für die Mur und für Graz aber wäre diese Staustufe verheerend. Wir produzieren nicht zu wenig Strom, wir verbrauchen zu viel“, so Ulrich Eichelmann. „Deshalb: Kommt nach Graz und leistet Widerstand gegen diesen Irrsinn.“

Mit vollem Körpereinsatz versuchten die Kraftwerksgegner das Baummassaker zu verhindern © Rettet die Mur

 

Weitere Informationen

Ulrich Eichelmann +436766621512 ulrich.eichelmann@riverwatch.eu

Cornelia Wieser +436504544784 cornelia.wieser@riverwatch.eu http://rettetdiemur.at/