
Flüssen wurde in den letzten Jahren massiv Überflutungsraum genommen
Bundesminister Nikolaus Berlakovich hatte kürzlich erklärt, dass man den Flüssen allein in den letzten 5 Jahren insgesamt 8.000 Hektar neuer Überflutungsflächen zurückgegeben habe. "Diese Aussage ist schlicht falsch und eine völlige Verdrehung der Tatsachen. Tatsächlich wurden in den letzten Jahren den Flüssen massiv Überflutungsräume genommen," so Ulrich Eichelmann von Riverwatch.
So wurden zum Beispiel allein im oberösterreicheschen Machland durch den Bau des Machlandammes der Donau über 1.000 Hektar genommen. Insgesamt ging dort ein Rückhaltevermögen von 19,13 Millionen Kubikmeter verloren. Das hat das Hochwasserrisiko flussabwärts in Niederösterreich erhöht. Dazu kommen noch zahlreiche kleinere Verbauungen an vielen Flüssen infolge von Straßenbau, Siedlungsbau etc. Seit 2001 wurden in Österreich laut Umweltbundesamt 47.000 Hektar versiegelt, vieles davon in Überschwemmungsflächen.
http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/raumordnung/flchen-inanspruch
Ein weiteres Beispiel wie es tatsächlich läuft in Sachen Hochwasserschutz ist auch die March. Nach den Dammbruch 2006 gab es Initiativen von Naturschutzseite, die Hochwassersicherheit durch eine Dammrückverlegung - also durch mehr Platz für die March – zu gewährleisten. Doch stattdessen wurden die alten Dämme erhöht und verstärkt. Technik statt mit der Natur.
"Das Schlimme an der Aussage des Ministers ist, dass er vortäuscht, man sei in Österreich auf dem richtigen Weg. Eine falsche Analyse, die die richtigen Lösungen erschwert", so Ulrich Eichelmann. "Wir brauchen jetzt keine Flut der großen Worte, sondern ein verbindliches Programm für Hochwasserschutz mit der Natur statt gegen sie.“
Anschauen kann man sich das etwa an der Loire in Frankreich, wo dem Fluss wieder mehr Platz gegeben wurde (Programm: Espace de Liberté). Der Loire wurden grosse Flächen zurückgegeben, Industriekomplexe aus dem Überschwemmungsbereich abgesiedelt und bisher 4 Staudämme abgebaut.
Für weitere Informationen:
Ulrich Eichelmann: 0043 676 6621512
Cornelia Wieser: 0043 650 4544784,
cornelia.wieser@riverwatch.eu
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