Solaranlage in Kutë installiert © Christiane Schmidt
Kutë hat sich immer gegen den geplanten Poçem-Staudamm gewehrt. Mit der Umstellung auf Solarenergie zeigen sie, dass sie keine zerstörerische Wasserkraft brauchen © Andreas Götz

Solar in Kutë: Das erste Gemeinschaftsprojekt in Albanien zur Erzeugung von Solarenergie gestartet

Nach einer Fundraising-Kampagne werden auf den Dächern öffentlicher Gebäude und Straßen des Dorfes Kutë an der Vjosa in Albanien Solarpaneele installiert. Sie dienen als Alternative zu Wasserkraftwerken und zum Nutzen der lokalen Gemeinschaft und der Umwelt

Heute fand im Dorf Kutë, Mallakastër, die Einweihungsfeier für das Projekt "Solar in Kutë" statt. Vertreter der Gemeinde Mallakastër, der Schweizerischen Botschaft, von EcoAlbania und die Bewohner*innen von Kutë nahmen an der Veranstaltung teil. Das Solarprojekt in Kutë ist ein innovatives Projekt in Albanien, denn es ist das erste Gemeinschaftsprojekt zur Erzeugung von Solarenergie durch die Installation eines unabhängigen Stromerzeugungssystems, das die fünf öffentlichen Gebäude des Dorfes mit Strom versorgt: Gesundheitszentrum, Schule, Kulturzentrum, Verwaltungseinheit und Straßenbeleuchtung.

"Solar in Kutë" ist eine erfolgreiche Initiative, die EcoAlbania und seine internationalen Partner Euronatur und Riverwatch im Jahr 2020 ins Leben gerufen haben. Die Initiative sammelte Gelder für die Einführung von Solarenergie im Dorf Kutë - eine der Gemeinden im Vjosa-Tal, die vom Wasserkraftwerk Poçem betroffen wären. Wir hatten die Idee, das Dorf Kutë mit Solarenergie zu versorgen, um die Botschaft zu vermitteln, dass die örtlichen Gemeinden weniger zerstörerische Alternativen zur Energieerzeugung finden können", sagte Olsi Nika, Geschäftsführer von EcoAlbania.

Nach mehr als einem Jahr der Mittelbeschaffung, einschließlich Crowdfunding, wurde das Projekt Solar in Kutë nun umgesetzt und wird nach der Einweihungsfeier offiziell mit der Energieerzeugung beginnen. Damit wird die Gemeinde Kutë mit Solarenergie als Alternative zur Wasserkraft versorgt und dient als leuchtendes Beispiel für andere Gemeinden und Dörfer in Albanien.

"Ich freue mich, dass unsere starke Partnerschaft mit der Zivilgesellschaft, vertreten durch EcoAlbania, der Gemeinde Kutë und der Stadtverwaltung von Mallakatra moderne Techniken wie Aufdach-Photovoltaikanlagen eingeführt und klare und greifbare Vorteile für die Bürger*innen und die Umwelt gebracht hat. Zu diesen Vorteilen gehören niedrigere Energiekosten, weniger CO2-Emissionen und Umweltverschmutzung, eine bessere Lebensqualität und attraktivere Dörfer. Wir glauben, dass die Initiative von Solar in Kutë das erste inspirierende Modell für gemeindeeigene Energie in Albanien geschaffen hat, dem andere Gemeinden und Kommunen folgen können", sagte der stellvertretende Missionschef der Schweizerischen Botschaft in Albanien, Patrik Meier.

Die Gemeinde Mallakastër und die Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes Kutë sind die direkten Nutznießer des Projekts "Solar in Kutë", während das Projekt als gutes Beispiel für andere Gemeinden in Albanien dienen wird.  "Dank der Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Mallakastër und EcoAlbania mit der Unterstützung der Schweizer Botschaft und anderer Geber wurde diese Investition im Dorf Kutë möglich gemacht. Der Vjosa-Fluss als internationales Gut, auch dank der Arbeit von EcoAlbania, soll den hier lebenden Menschen Wohlbefinden bringen und das Gleichgewicht mit der Natur erhalten. Ich denke, dass die beste Möglichkeit, dieses Gebiet zu entwickeln, die Entwicklung umweltfreundlicher Aktivitäten ist, wie Flusssport und andere öffentliche und touristische Entwicklungen, die umweltfreundlich sind", sagte Zamir Malasi, stellvertretender Bürgermeister von Mallakster.

"Durch die Nutzung der Dachflächen wollen wir die Zukunft des Dorfes von der Existenzbedrohung hin zum Aufbau eines umweltfreundlichen und wirtschaftlich tragfähigen Modells einer Gemeinde mit erneuerbaren Energien verändern", fügte Olsi Nika hinzu.