Die Lobpreisung von Kleinwasserkraftprojekten als sauber, grün und unverzichtbar für eine erneuerbare Energiewende scheint stärker denn je zu sein. Aber auch die Beweise für ihre verheerenden Auswirkungen auf Flussökosysteme und ihren geringen Beitrag zur Energieversorgung nehmen zu.
In einer aktuellen Studie haben ForscherInnen der NOVA Universität Lissabon die Wirtschaftlichkeit und Energieproduktivität bestehender und geplanter Kleinwasserkraftprojekte im europäischen Mittelmeerraum untersucht. Sie fanden heraus, dass die Kleinwasserkraft derzeit potentiell bestenfalls 2,6 % des Bruttostromverbrauchs und 0,47 % des Primärenergieverbrauchs decken kann. Der tatsächliche Beitrag ist wahrscheinlich viel geringer.
Und sie gaben eine vernichtende Prognose für die 5.748 Projekte ab, die auf ihren Bau bzw. ihre Fertigstellung warten: Obwohl ihr Bau die Zahl der bestehenden Kleinwasserkraftwerke verdoppeln und enorme Ausgaben - oft aus öffentlichen Mitteln - sowie verheerende Auswirkungen auf die Natur mit sich bringen würde, könnten diese denr Gesamtenergiebeitrag der Kleinwasserkraft nicht einmal um 50 % steigen, insbesondere unter Klimawandel-Bedingungen. Investitionen in Energieeffizienz und neue Technologien, wie z.B. Photovoltaik, wären nach ihren Erkenntnissen kosteneffektiver.
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Mehr Informationen über die verheerenden Auswirkungen von Kleinwasserkraft sind in der Broschüre Tod durch tausend Schnitte zu finden