Wasserkraftprojekte an Balkanflüssen: Update 2022

Alle zwei Jahre analysieren wir die Situation der Wasserkraftwerke am Balkan, aktualisieren die Daten zu den geplanten, im Bau befindlichen und bestehenden Kraftwerken für die gesamte Region und untersuchen wie viele dieser Projekte in Schutzgebieten liegen.

Seit dem letzten Update im Jahr 2020 wurden weitere 246 Wasserkraftwerke in Betrieb genommen und haben Hunderte Kilometern an Flüssen und Bächen zerstört, vor allem in Bosnien und Herzegowina, Serbien und Kosowo, gefolgt von Albanien und Nordmazedonien.

Zum Zeitpunkt der Datenaktualisierung im Sommer 2022, waren auf dem Balkan 3.281 Wasserkraftwerke geplant, 108 im Bau und 1.726 in Betrieb. Kleinwasserkraftwerke machen den größten Anteil aus: 92% der Kraftwerke haben eine Leistung von weniger als 10 Megawatt (MW).

1,689 Kraftwerke (50%) der geplanten oder im Bau befindlichen Projekte befinden sich innerhalb von bestehenden oder geplanten Schutzgebieten, davon 227 in Nationalparks und 592 in Natura-2000-Gebieten.

Die gute Nachricht: Einige positive Signale haben uns kürzlich aus Bosnien und Herzegowina und Albanien erreicht, wo die Föderation ein neues Gesetz verabschiedet hat, das den weiteren Ausbau von Kleinwasserkraftwerken einschränkt (was bedeutet, dass 110 geplante Kleinwasserkraftwerke, die noch in diesem Datensatz aufgeführt sind, nicht mehr gebaut werden können), und Albanien hat sich dazu verpflichtet, die Vjosa als Europas ersten Wildflussnationalpark auszuweisen. Nach Abschluss dieser Datenaktualisierung wurden weitere 7 Kraftwerke im Shar-Planina-Nationalpark in Nordmazedonien widerrufen. Die Erfolge gehen auf den unermüdlichen Einsatz von NGOs für frei fließende Flüsse in den Balkanstaaten zurück – und verleiht ihnen starken Rückenwind.

HIER den Bericht "Hydropower projects on Balkan Rivers: 2022 Update" zum Download. Die aktualisierten Daten sind außerdem in unserer interaktiven Karte zu finden!