Trotz heftigen Widerstands wird das Wasserkraftprojekt Medna am Fluss Sana in Bosnien & Herzegowina demnächst eröffnet. Das ist der Anfang des Endes eines außerordentlich wertvollen Flusses. Die Zerstörung der Sana – einer der letzten Flüsse mit gesunden Huchen-Populationen – wird von dem österreichisch-deutschen Unternehmen Kelag durchgeführt.

So wie die meisten der letzten freifließenden Flüssen Europas, ist die Una in ständiger Gefahr durch den Bau von Wasserkraftprojekten zerstört zu werden. Die Una ist einer der wenigen letzten Flüsse weltweit, die gesunde, wilde Huchenbestände aufweisen. Für den bosnischen Angelführer Anes Halkic ist die Una nicht nur ein Fluss. Sie ist sein Leben. Sehen Sie den Trailer!

Versperrte Brücke über die Save nahe WKW Brežice © Neja Molan

Die Save ist einer der interessantesten und komplexesten Flüsse Europas und der längste Fluss Sloweniens. 12 neue WKWs sind an der Save allein entlang ihres slowenischen Verlaufs geplant. Eine neue lokale Initiative setzt sich nun gegen das geplante WKW Mokrice ein. „NE JEZimo SAVE – Stoppt WKW Mokrice“  tritt gegen die irreversible Zerstörung der Save vor ihrer Haustüre auf.

„Eine unberührte Natur, gepaart mit ein wenig Abenteuer und Karl-May-Romantik, Wildwasserkajak, Fliegenfischen - wie Kanada: nur eben wärmer und näher.“ So beschreibt der Artikel die bedrohte Flusslandschaft auf dem Balkan. Außerdem ist zu lesen, wie die Zerstörung dieses europäischen Nuturjuwels zu rechtfertigen versucht wird und was tatsächlich hinter dem unkontrollierten Ausbau von Wasserkraft in der Region steckt.

Der Naturpark Lonjsko Polje in Kroatien ist ein 50.000 Hektar großes Auengebiet in der Posavina-Region und ist als Weltkulturerbe nominiert. Er liegt am Fluss Lonja, ein Zufluss der Save, der dem Park seinen Namen gibt. Das riesige natürliche Rückhaltebecken ist berühmt für seine Artenvielfalt in Flora und Fauna. Sehen Sie dieses Video!

Albanischer Filmmacher Artan Rama von „Elementi i pestë“ hat die Expetition unserer Wissenschaftler im April 2017 an die Vjosa begleitet und eine Dokumentation über die geplante Zerstörung des letzten großen Wildflusses Europas gedreht. Es geht um die Einzigartigkeit des Ökosystems Vjosa, um betroffene Ortsbewohner, sowie über das Gerichtsurteil, dass zu Gunsten der freifließenden Vjosa ausfiel. Viel Spaß!

Die Vjosa bekommt Unterstützung vom albanischen Industrieverband. © Gernot Kunz

Der Widerstand in der albanischen Gesellschaft gegen die geplante Verbauung der Vjosa bekommt weitere Unterstützung. In einem offenen Brief an den Energie- und Industrieminister des Landes, Damian Gjiknuri, fordert der albanische Industrieverband ein Moratorium für den Bau von Wasserkraftwerken an der Vjosa und ihren Nebenflüssen.

Bewohner wollen das geplanten WKW am Vrbas nicht und fürchten um ihr Trinkwasser. © Center for Environment

Der Fluss Vrbas ist eines der letzten Refugien des stark bedrohten ‘Tigers der Flüsse‘ – der Huchen. Der Bau von weiteren Wasserkraftwerken am Fluss würde diese Art noch weiter gefährden und außerdem die Trinkwasserversorgung der Bewohner von Banjaluka aufs Spiel setzen. Unsere Blaues Herz Partner in Bosnien und Herzegowina – das Center for Environment – kämpfen gegen Projekte, die den Vrbas endgültig zerstören würden.

Eine aktuelle Untersuchung macht das Ausmaß der Bedrohung für Europas letzte bedeutende Wildflüsse deutlich: Zwischen Slowenien und Griechenland sind 2.800 Wasserkraftwerke geplant und 187 derzeit im Bau. Davon liegen mehr als 1.000 (37 Prozent) in hochrangigen Schutzgebieten, 118 in Nationalparks und 547 in Natura 2000 Gebieten. 

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