(c) Franz Keppel

Mur: Widerstand wird breiter

Presseaussendung der Plattform Rettet die Mur

++ Österreichs Naturschutz und Wissenschaftler stehen hinter „Rettet die Mur“ ++

Riverwatch Geschäftsführer Ulrich Eichelmann unterstützt den Mur-Protest. (c) Rettet die MurGraz, 11. Februar 2017. Dr. Bernd Lötsch, Univ.-Prof. Dr. Rudolf Zechner, Dr. Günther Kräuter, der WWF Österreich, der Naturschutzbund, die Organisation Riverwatch und viele mehr – sie alle stehen hinter der Plattform „Rettet die Mur“ und treten gegen das Denkmal der Zerstörung der Energie Steiermark auf. Gemeinsam mit hunderten GrazerInnen marschieren sie heute in einem Protest-Marsch für die Mur. Die widerrechtlichen Rodungen werden zutiefst verurteilt. Ein sofortiger Baustopp wird gefordert.

Beinahe 1.000 Menschen sind heute in einem Protestmarsch zur Baustelle für die Mur marschiert. Unter ihnen Prominente aus Wissenschaft, Politik und Naturschutz. Sie alle verbindet die Forderung nach einem sofortigen Baustopp für das Murkraftwerksprojekt in Graz.

Dr. Bernd Lötsch (c) Rettet die MurProminente Verstärkung erhalten sie mit ihrer Forderung u.a. von Dr. Bernd Lötsch, der eigens  aus Wien angereist ist: „Die Naturzerstörung und die Missachtung von Bürgerrechten ist österreichweit einzigartig. Was hier passiert ist ein Verbrechen gegen die Umwelt und die Demokratie. Ich verurteile das zutiefst. Seit Hainburg hat Österreich das nicht mehr erleben müssen. Ein Baustopp ist absolut notwendig.“

„Wir verurteilen die Rodungen an der Mur, da bis jetzt nicht klar ist, ob die Auflagen aus der UVP z.b. zum Schutz der Würfelnattern erfüllt wurden. Wir haben deswegen eine Sachverhaltsdarstellung bei Staatsanwaltschaft Graz eingebracht“, meint  Gebhard Tschavoll vom WWF Österreich. Aus Sicht des Naturschutz und den jetzigen Umständen ist der Protest gegen die Bauarbeiten gerechtfertigt.

Trotz heftiger Proteste wurden die Murufer gerodet. (c) Rettet die MurGünther Kräuter sieht das Projekt als Fehlinvestition:  "Eine Kulturschande für Graz und die Steiermark, der ökologisch, ökonomisch und demokratiepolitisch absurde Stau ist ein Monument der Unvernunft! Mit mehr als 100 Mio Euro könnte man mit Förderanreizen für alternative Energieformen und Wärmedämmungen ein Vielfaches an Wirkung erzielen. Die Investition ist dumm und verantwortungslos, vergleichbar mit der Gewässerverbauung der 60iger Jahre.“

Unter den Anwesenden beim Protestmarsch sind die Gefühle gemischt. Man spürt hier Ärger und Frust gegenüber Energie Steiermark und den politischen Verantwortlichen, die einen demokratischen Entscheid des Volkes mit allen Mitteln verhindern wollen. Man trauert um die gefallenen Bäume und schutzlosen Tiere, die dem rücksichtslosen Vorgehen der Energie Steiermark zum Opfer fielen. Mit den mutigen AktivistInnen, die sich den Rodungen entgegen gestellt haben, zeigt man große Solidarität.  Vor allem aber spürt man hier eines – die Menschen werden nicht aufgeben. Umso mehr will man jetzt für den Fluss kämpfen.

„Die Mur soll ewig fließen – laut, stark und wild,“ sangen die MurretterInnen in den letzten Tagen. Das ist auch die Einstellung mit der man weiterkämpfen will. Die Anzeigen werden nun behandelt. Die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes ist noch ausständig. Der Zentrale Speicherkanal noch lange nicht beschlossen. Ans Aufgeben denkt man hier nicht.

Fotos: Fotos von den Referenten, aktuelle Fotos vom heutigen Marsch und Aktionen an der Mur in Kürze hier: https://www.dropbox.com/sh/94f4g5evkb31wc5/AABInH2x4yMTJuKUWxpcZQeLa?dl=0

(c) Rettet die MurHeutige Redner und Unterstützer von „Rettet die Mur“ sind unter anderem:

Dir. Univ.-Prof. Dr. Bernd Lötsch 1994 bis 2009:  Generaldirektor Naturhistorisches Museum Wien war Präsident des Nationalparkinstitutes Donau-Auen und Universitätsprofessor in Salzburg Naturschutzbund Österreich

Dr. Günther Kräuter Präsident des Arbeiterfischereiverbandes

Univ. Prof. Dr. Rudolf Zechner Karl-Franzens-Universität – Institut f. Molekulare Biowissenschaften Professor für Biochemie Zahlreiche Auszeichnungen: •   2015: Verleihung des Louis-Jeantet-Preis für Medizin •   Wittgensteinpreis des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (die höchste wissenschaftliche Auszeichnung Österreichs)

Dr. Christian Berg Karl-Franzens-Universität Graz – Institut für Pflanzenwissenscaften Leiter des Botanischen Gartens Im Vorstand  des Naturwissenschaftlichen Vereines der Steiermark

Mag. Dr. Werner Kammel kommt als neutraler Wissenschafter Technisches Büro für Biologie in Wildon Gutachter, Artenschutzprojekte, Gartengestaung Schwerpunkt: Amphibien und Reptilien Wissenschaftlicher Mitarbeiter Universalmuseum Joanneum

Ulrich Eichmann Geschäftsführer von RiverWatch Ökologe und Naturschützer Flussschutzprojekte auf der ganzen Welt

Viele weitere UnterstützerInnen auf: www.rettetdiemur.at/meinungen

 

Rückfragehinweis:

Clemens Könczöl Plattform „Rettet die Mur“ Tel.: 0664 135 46 72 E-Mail: office@rettetdiemur.at

Romana Ull Naturschutzbund Österreich und Sprecherin des Personenkomitees Tel.: 0664 214 2202 E-Mail: romana.ull@naturschutzbundsteiermark.ata