
Zuviel Strom am Markt - Umstrittene Wasserkraftprojekte müssen gestoppt werden
Wien, 5.7.2013 Die oberösterreichische Energie AG wird ihr geplantes Wasserkraftwerk an der Traun bei Bad Goisern vorerst nicht bauen. Dies meldete die Energie AG kürzlich in einem Schreiben an den Bürgerbeirat (siehe hier). Grund dafür sei die zu geringe Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks. Der seit Jahren sinkenden Strompreis ist eine Folge des zunehmenden Stromangebots am Markt, v.a. aus Windenergie und Photovoltaikanlagen.
Unter diesen Rahmenbedingungen ist es inakzeptabel, die letzten Flussjuwele zu zerstören. Das trifft v.a. auf des umstrittene geplante Kraftwerk an der Schwarzen Sulm zu, das eine ähnliche Energieausbeute wie das jetzt abgesagte Kraftwerk an der Traun hat.
Laufkraftwerk Bad Goisern | Ausleitungskraftwerk Sulm | |
Ausbauleistung | 4800 kW | 4920 KW |
Jahresstromerzeugung | 13,9 GWh | 17,8 GWh |
"Wir produzieren derzeit eine Stromschwemme, die den Preis für die Erzeuger drückt. Trotzdem sollen Kraftwerke selbst in den letzten Naturgebieten genehmigt werden. Das ist Naturzerstörung gegen ökologische und ökonomische Vernunft”, so Ulrich Eichelmann.
Land und Bund müssen die Situation neu bewerten und die vielen Kraftwerksprojekte stoppen. Allein 60 mittlere und größere Wasserkraftwerke sind in Österreich geplant, viele davon in ökologisch wertvollen Flussabschnitten.
Im Juni erreichte der Strompreis an der Leipziger Strombörse den niedrigsten Preis seit 6 Jahren. Bekam ein Produzent 2008 für die Kilowattstunde noch über 7 Cent, so ist der Preis nun unter 3 Cent gesunken, aktuell liegt er bei 2,78 Cent/KWh.http://www.pressebox.
Experten gehen davon aus, dass der Strompreis niedrig bleibt und die Höhen von 2008 nicht mehr erreicht, v.a. weil ständig neue Wind- und Photovoltaikkapazitäten erstellt werden.
Das heißt, viele der Wasserkraftprojekte (aber auch anderer Kraftwerksprojekte) wurden unter falschen ökonomischen Bedingungen erstellt.
"Wir brauchen keine zusätzlichen Kapazitäten, sondern wir müssen den Energieverbrauch einschränken. Wir produzieren nicht zuwenig, wir verbrauchen zuviel", so Ulrich Eichelmann abschließend.
Seit Jahren sinkt der Strompreis. Grund dafür ist die steigende Stromproduktion, v.a. aus Wind und Sonne. Grafik aus der Leipziger Strombörse http://www.eex.com/de/